Die Afghan-Teppiche werden von Turkmenen-Stämmen hergestellt, die in Nordafghanistan siedeln, zumeist von den Ersari- und Sarik-Turkmenen. Das Muster zeigt auf rotem Grund große Oktogone, die in drei bis fünf Reihen fliesenartig angeordnet sind und mit kleinen Raute-, Stern- oder Polygonformen versetzt alternieren. Die Oktogone sind in Viertel aufgeteilt, von denen je zwei diagonal gegenüberliegende die gleiche dunkelblaue, orange-gelbe, hellrote und weiße Farbe haben, in die aus dem Kernstück des Oktogons einfache Pflanzenmotive hineinragen. Das Oktogon wirkt wie eine geometrische Blüte; man nennt die Form auch Gul (=Blume). Die Borte enthält kleine Quadrate, Hexagone, Rauten und andere geometrische Motive, die mit Beiwerk in drei Bahnen angereiht sind. Typisch ist die Begleitborte mit wechselständigen Volutenblüten. Das Muster hat bei derselben Anlage viele Varianten an Motivform und Beiwerk. Das Kolorit ist einprägsam mit dem vorherrschenden Rot und den dunkelblauen Konturen bzw. Farbflächen der Motive.
Die heute in Werkstätten massenweise hergestellten Afghans mit ihrem hohen Flor und dunklen Ochsenblutrot, haben mit den Afghans der Nomaden, die auf einem niedrigeren Flor ein warmes Kupferrot, Orange-Gelb, etwas Hellblau und Grün zeigen, nur noch das Muster gemeinsam.
Alle Afghan-Typen werden mit Kettfäden aus grauem Ziegenhaar mittelfein bis grob geknüpft. Sie haben mit schwarzem Ziegenhaar umwickelte, flache Seitenkanten und breite, gestreifte Webansätze an beiden Enden. Im Allgemeinen haben die Afghans nahezu quadratische Brücken- und Teppichformate. Die Knüpfdichte beträgt bis zu 160.000 persische Knoten pro Quadratmeter.
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